In der österlichen Freudenzeit begrüßte Pastoralreferentin a.D. Doris Adrian 52 Frauen und als Gast die 2. Vorsitzende des Heimatvereins Wadersloh, Jessica Jemella, im Morgentreff. „Was macht eigentlich der Heimatverein?“ Frau Jemella stellte sich zunächst vor. Ihr Urgroßvater Konrad Niehus, der Vater ihrer Großmutter Cläre Schlieper, war Mitbegründer des Heimatvereins. Jemellas Vater Winfried Schlieper ist der aktuelle erste Vorsitzende des Heimatvereins.
Mit einer Präsentation wurde die Geschichte des Heimatvereins vorgestellt. Dieser wurde durch Beschluss der Gemeindevertretung am 26.02.1947 für gegründet erklärt. Der Gründungsvorstand bestand aus vier Männern und der jetzige aus vier Frauen und vier Männern.
Der erste Martinsumzug fand am 10.11.1945 auf Initiative von Evakuierten aus dem Raum Aachen mit Runkel-Laternen statt. Pferd und Reiter kamen erstmalig 1946 zum Einsatz, seit 1967 wird der Martinsumzug vom Heimatverein organisiert und ist damit die älteste Veranstaltung. Beteiligt sind das Rote Kreuz, die Feuerwehr, das Blasorchester des Musikus Diestedde und der Förderverein der Grundschule. Kinder der 3. Klasse erfreuen nachmittags die Bewohner im St. Josefsheim und dürfen abends auf der Festwiese etwas vortragen. Das Ziel ist Teilhabe am Dorfleben für alle Generationen.
Maria und Brigitte Bouschery gestalten seit 1993 an Karfreitag den „Kleinen Kreuzweg“ in Stromberg, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. In Form einer Andacht nehmen sie Bezug zu aktuellen Themen der Weltgeschichte.
Das Maibaum-Komitee des Heimatvereins richtet seit 2018 mit vielen Beteiligten und unter der Leitung von Hermann Bühlbecker das Maibaumfest auf dem Kirchplatz St. Margareta aus.
Tradition hat im September die Apfelpflück-Aktion mit dem Grundschulverbund Wadersloh auf der Streuobstwiese bei Familie Schulze Bonsel. Die Kinder hören zunächst die Obstkunde im „Grünen Klassenzimmer“ und sind mit Eifer dabei, die abgeschüttelten Äpfel aufzusammeln und zu sortieren. Ein besonderes Erlebnis ist es zuzusehen, wenn der frische Apfelsaft aus dem Hahn der Apfelpresse fließt.
Ein trauriges Kapitel ist, dass jüdische Mitbürger aus Wadersloh 1941 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden. Die Verlegung von 20 Stolpersteinen an fünf Stationen im Dorf durch den Kölner Künstler Gunter Demnig 2012 erinnert daran. Der Heimatverein möchte mit regelmäßigen Aktionen auf die ehemaligen Mitbürger aufmerksam zu machen.
Im Jahresrogramm ist der Workshop „Obstbaumschnitt“ am Johanneum Wadersloh unter fachkundiger Anleitung von Gärtnermeister Norbert Stienemeier.
Der „Wadersloher Friedenszug“ für Demokratie und gegen Extremismus, laut DRK mit mehr als 900 Personen, war eine Großveranstaltung, die in der Form noch nicht durchgeführt wurde und alle Erwartungen übertroffen hat.
Gemeinsame Aktivitäten pflegen alle drei Heimatvereine der Großgemeinde Wadersloh miteinander.
Fotos/Text: Ellen Schultz