Dreikönigsfrühstück im Morgentreff der Frauen

Zum ersten Morgentreff im neuen Jahr konnten Pastoralreferentin i.R. Doris Adrian und ihr Team 55 Frauen begrüßen. Zur Einstimmung auf das neue Jahr sangen alle gemeinsam das Lied „Seht Ihr unsern Stern dort stehen“. Bei winterlichen Außentemperaturen schmeckte im sonnendurchfluteten Pfarrsaal allen das vom Team lecker hergerichtete Frühstücksbüffet. An diesem Morgen war Pastor Frank Weilke zu Gast, der zum Thema „Unterwegs mit drei Weisen“ referierte und viele interessante Aspekte vorstellte.

Die Geschichte der Heiligen Drei Könige hat ihren Ursprung im Kindheitsevangelium des Matthäus, wo die Heiligen Drei Könige „Weise Magier“ genannt werden. Der Evangelist Matthäus berichtete, dass fern von Bethlehem Astrologen, „Magier aus dem Morgenland“, eine außergewöhnliche Sternenkonstellation beobachteten, die sie als Kunde von dem neugeborenen König begriffen. Der Stern von Bethlehem war eine wundersame Erscheinung, er kam herab, um gesehen zu werden. Bei Matthäus wurde die Anzahl der Männer nicht genannt, die Zahl Drei wurde erst später aus der Anzahl der Geschenke Weihrauch, Myrrhe und Gold, abgeleitet, die von hoher symbolischer Bedeutung waren. Über die Namen der Heiligen Drei Könige ist bei Matthäus ebenfalls nichts zu erfahren, sie werden im 9. Jahrhundert n. Chr. mit Caspar, Melchior Balthasar benannt. Hier werden sie in drei Altersstufen beschrieben: jung, mittelalt und als Greis. Der 6. Januar als Dreikönigstag geht auf den heiligen Augustinus zurück.   

Zu Beginn des neuen Jahres gab es vom Team des Morgentreffs einen Blumenstrauß für Doris Adrian. Von links: Petra Katthöfer, Pastor Frank Weilke, Maria Hambrock, Christa Laumann, Luise Panreck, Karin Klenner u. Marianne Böckmann, zum Team gehört auch Elisabeth Lütke-Stratkötter | Foto: E. Schultz

Seit 1164 n. Chr. liegen die Gebeine der Heiligen Drei Könige in einem goldenen Schrein im Kölner Dom, wohin sie überführt wurden und als Verehrungsstätte aufbewahrt werden. Die Echtheit der Reliquien lässt sich nicht beweisen, aber viele Gläubige kommen in das Gotteshaus, um an Caspar, Melchior und Balthasar zu denken. Die Heiligen Drei Könige tauchen seit 1288 im Wappen der Stadt Köln auf, die drei Kronen sind seit dem 12. Jahrhundert das Hoheitszeichen der Stadt.

Die Tradition des Sternsingens geht auf einen mittelalterlichen Brauch zurück, der dazu diente, sich ein Zubrot zu verdienen. Die Häusersegnung mit Jahreszahl übernahm früher ein Geistlicher oder der Vater, mit dem Ziel, Böses abzuwehren. Die drei Buchstaben, welche die Sternsinger an den Türen hinterlassen, sind die Namenskürzel für die Weisen Caspar, Melchior und Balthasar und stehen für den lateinischen Satz: „Christus mansionem benedicat“: Christus segne dieses Haus. 

Das heutige Kasperletheater hat seinen Ursprung im Krippen- und Dreikönigsspiel: aus König Kaspar wurde Kasperle. Elemente, die sich nicht biblisch oder legendarisch begründen ließen, wurden zur Unterhaltung komisch dargestellt, wobei der Kasper immer das Gute verkörperte. 

Interessant waren auch Pastor Weilkes Aufzählungen der vielen Bräuche am Königstag, die je nach Regionen oder Länder unterschiedlich sind. Beschrieben wurden die Orthodoxe Wasserweihe in Köln und das Perchenlaufen in Raunächten in Süddeutschland und Österreich. Der Dreikönigskuchen, der in England als „King’s Cake“, in Frankreich als „Galette des Rois“ und in Spanien als „Roscón de Reyes“ bekannt ist, ist ein traditionelles Festtagsgebäck, das nur für den 6. Januar gebacken wird. Diese Kuchen haben die Gemeinsamkeit, dass ein Glücksbringer in Form einer Mandel, Münze, Bohne oder Porzellanfigur eingebacken ist. In einigen Ländern gibt es die Weihnachtsgeschenke erst am 06. Januar. 

Anhand der Bildprojektionen zweier berühmter Kunstwerke, des Kölner Malers Stefan Lochner († 1451) und des italienischen Malers Benozzo Gozzoli († 1497), wurde sichtbar, welch großen Einfluss die Heiligen Drei Könige auch auf die Kirchenkunst ausgeübt haben. Auch Werke aus der Literatur wurden vorgestellt. 

Als Schlussbemerkung stellte Pastor Weilke fest, dass der 6. Januar nur noch in Bayern, Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag ist. Die Morgenrunde kam anschließend über Bräuche zum Dreikönigstag miteinander ins Gespräch und dankte dem Pastor mit Applaus und einem kleinen Präsent für die aufschlussreiche und informative Morgenveranstaltung.