Zu einem Lese-Abend versammelten sich kürzlich der „Neue Gemeindekreis“ (Evangelische Kirchegemeinde) und das Pfarrbücherei-Team in der KÖB Liesborn, um sich über Bücher auszutauschen. Die historische Umgebung der Bücherei verströmte dabei eine warme Atmosphäre, in der Buchduft und gespannte Erwartung in der Luft lagen. Zu Beginn des Treffens präsentierten die KÖB-Mitarbeiterinnen Ruth Kerkemeyer und Sylvia Hensen eine Auswahl ihrer Lese-Favoriten und stellten kürzlich veröffentlichten Werke vor. Ihre Vorschläge fesselten die Anwesenden. Sie stellten verschiedene Genres vor, ohne zu viel zu enthüllen, denn die Freude am Selbstlesen sollte erhalten bleiben.
Die vorgestellten Werke erlaubten einen tiefen Einblick in verschiedene Facetten des menschlichen Lebens. Eines dieser Werke ist Christina Dalchers „Vox“, das uns in eine dystopische Alternativwelt der USA führt, in der Frauen nur 100 Worte am Tag sprechen dürfen. Dr. Jean McClellan, eine Neurolinguistin, tritt gegen dieses repressive System an. In einer anderen Ecke der Welt erzählt Laetitia Colombani in „Der Zopf“ von drei Frauen deren Leben geprägt von individuellen Herausforderungen und durch das Schicksal ihrer Haare miteinander verflochten ist.
„Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg begleitet die 96-jährige Doris, die in den Seiten eines alten Adressbuchs in Erinnerungen schwelgt. Jeder Name darin erzählt eine Geschichte voller Freude, Traurigkeit und Liebe. Amor Towles nimmt in „Ein Gentleman in Moskau“ mit in das Leben von Graf Alexander Rostov, der nach der russischen Revolution unter Hausarrest im Metropol-Hotel steht und dennoch ein erfülltes Leben führt. Schließlich brachte das Debütwerk von Giulia Becker „Das Leben ist eins der Härtesten“ zum Schmunzeln und Nachdenken, während die Protagonistin sich durch die Tücken des Alltags, Freundschaften und Beziehungen navigiert.
Die vorgestellten Bücher boten nicht nur Unterhaltung, sondern regten auch zum Nachdenken über verschiedene Aspekte des Lebens und der menschlichen Erfahrung an. Bernd-Peter Kerkemeyer stellte im Anschluss sein 2022 veröffentlichtes Buch über die Geschichte des Liesborner Klosters vor. Nach den Präsentationen folgte ein Buffet, das den idealen Rahmen für Gespräche bot. Petra Hillmer vom „Neuen Gemeindekreis“ äußerte ihre Begeisterung über den Abend und hofft auf eine Wiederholung. Dieser Abend in der KÖB Liesborn zeigte eindrücklich, wie Bücher Menschen verbinden können. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Gruppen sollte fortgesetzt werden.