Sommerzeit ist Kräutererntezeit und trotz hoher Temperaturen wiederholte die Katholische Frauengemeinschaft Wadersloh das jährliche Ritual des Kräutersammelns in der Natur. Der Mangel an Regenwasser hat Blumen und heimische Kräuter vorzeitig abblühen lassen. Die Koordinatorin Gisela Kettrup und die Kräutersammerinnen aus Liesborn und Wadersloh waren bereits Tage vorher mit den Fahrrädern durch Feld und Flur geradelt, um sich ein Bild von der sommerlichen Trockenheit zu machen. Letztendlich fanden die Frauen noch genügend Heilpflanzen und weitere Blumenspenden und Kräuter kamen aus den heimischen Gärten der Pfarreimitglieder aus Liesborn und Wadersloh. Die bunte Mischung bestand aus Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß, Bohnenkraut, Dill, Echinacea, Fenchel, Frauenmantel, Getreide, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Liebstöckel, Pfefferminze, Rosmarin, Schafgarbe, Thymian, Lebenskraut, Eibisch, Zitronenmelisse, Wiesenkräutern, Gartenblumen und vielem mehr.
Auf dem Hof Bücker-Kammann begrüßte KFD-Sprecherin Roswitha Bücker die Frauen aus Liesborn und Wadersloh. Sie dankte ihnen für ihren tatkräftigen Einsatz, den jahrhundertealten, kirchlichen Brauch in der Pfarrei Sankt Margareta aufrechtzuerhalten. Auf Tischen aufgereiht bot die Vielfalt der bunten, duftenden Pflanzenpracht ein schönes Bild. An die 350 Sträuße wurden bei hochsommerlicher Hitze gebunden und in luftige Weidenkörbe gelegt.
Die Kräuterweihen zum kirchlichen Hochfest Maria Himmelfahrt fanden in Liesborn und Wadersloh in den Sonntagsgottesdiensten statt. Die Christen feierten Maria Himmelfahrt erstmals im 8. Jahrhundert. Sie legten den Festtag auf den 15. August, an dem die Natur in voller Kraft steht und Früchte, Korn und Kräuter spendet. Die geweihten Kräuter versinnbildlichen Heil durch den Segen Gottes und ihnen wird eine besondere Kraft zugeschrieben. Die KFD Liturgiefrauen erinnerten zum Fest der Gottesmutter an die wertvollen Geschenke in der Natur und gaben Wünsche für die Kräuter mit auf den Weg.
In seiner Predigt nahm Diakon Martin Voß Bezug auf Maria, sie ist von ihrem Sohn als erste der Menschen mit Leib und Seele erlöst und in den Himmel aufgenommen worden, daher verbinden vielerorts die Menschen das Hochfest ihrer Aufnahme in den Himmel mit der Weihe von Pflanzen und Heilkräutern. Der Garten mit Blumen, Heilpflanzen und Bäumen gelte als Bild für das Paradies.
Pfarrer Klüsener dankte den Liturgiefrauen der KFD für die Mitgestaltung der Messe und den Frauen aus Liesborn und Wadersloh, die Kräuter gespendet und gemeinsam mit den Frauen der KFD stundenlang die Kräutersträuße gebunden haben. Er begrüßte es, dass die Frauen gemeindeübergreifend zusammengearbeitet haben. Die gesegneten Kräutersträuße wurden nach den Messen an die Gläubigen verteilt.