Vor dem Hintergrund einer in den letzten Jahren immer deutlicher gewordenen Gefahr von sexuellem Missbrauch besonders für Kinder und Jugendliche setzte die katholische Kirche in Deutschland Richtlinien, wie Schutzbefohlene besser geschützt werden können. Aus diesem Grund erstellte auch die Pfarrei St. Margareta Wadersloh dieses institutionalisierte Schutzkonzept, im Folgenden ISK abgekürzt, auf Grundlage der Vorgaben des Bistums Münster und der Rahmenordnung der Deutschen Bischofskonferenz.
Um dieses ISK zu erstellen, begab sich die Pfarrei St. Margareta auf einen langen Weg. Schon bevor dieses Schutzkonzept erstellt wurde, wurden Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen getroffen. Bereits im Sommer 2013 wurden die Seelsorger der Kirchengemeinde bei einer Bistumsveranstaltung geschult, um für die Thematik sensibilisiert zu sein. Pastoralreferent Dominik Potthast wurde im Herbst 2016 zur Präventionsfachkraft vor Ort geschult und ist seitdem für die hiesige Pfarrei als solche beauftragt. So ist er seitdem für die Koordination der Präventionsarbeit zuständig und hat an dem ISK maßgeblich mitgewirkt.
Bereits vor Inkrafttreten des ISK wurden innerhalb der Pfarrei und über die Familienbildungsstätte und das Regionalbüro Ost sowie weitere Stellen des Bistums Münster Schulungen für Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Interessierte (drei-, sechs- und zwölfstündige Schulungen) durchgeführt und Führungszeugnisse eingesehen. In einigen Familienzentren wurden zudem Fortbildung zur Stärkung der Kindergartenkinder sowie zur Sensibilisierung der Erwachsenen angeboten.
Zur Erstellung des ISK gab es verschiedene Treffen mit einzelnen Gruppen und Personen, um eine Risikoanalyse zu erstellen, zu schauen, was in den Gruppen bereits wie läuft und verbessert werden kann. Es gab hier einen regelmäßigen Austausch im Pfarreiratssachausschuss „Jugend und junge Erwachsene“, zwei inhaltliche Dienstgespräche des Seelsorgeteams, ein Treffen mit Vertretern der Jugendverbände und der Ferienfreizeitteams, weiteren Austausch mit einzelnen Verantwortlichen der Verbände sowie mit der für die Familienzentren verantwortliche Verbundleiterin Monika Ottlips-Döring. Da die Familienzentren derzeit an der Präventionsarbeit mit der Caritasstelle Ahlen arbeiten, werden diese Ergebnisse später in den Verhaltenskodex aufgenommen. Einzelne Fragen wurden auch mit der Zentralrendantur geklärt. Parallel dazu wurde auch der Verhaltenskodex der Pfarrei erstellt. Die Vorgaben hierzu wurden ebenfalls mit den oben genannten Personen und Gruppen erarbeitet. Parallel dazu fanden fünf Treffen von Präventionsfachkräften im Dekanat Ahlen-Beckum mit Frau Doris Eberhardt statt, bei denen wertvolle Hinweise zur Erstellung des ISK gegeben wurden sowie ein kollegialer Austausch stattfand.
Das Ergebnis des Prozesses wurde 2019 im Pfarreirat und im Kirchenvorstand vorgestellt. Nach weiterer Beratung 2020 wurde über das ISK abgestimmt und in Kraft gesetzt. Da allerdings fast zeitgleich die Vorwürfe eines sexuellen Missbrauchs gegenüber einen in der Pfarrei tätigen emeritierten Priester bekannt wurden, dessen Taten zwar nicht in der hiesigen Kirchengemeinde begangen wurden, aber von großer Bedeutung für die Pfarreimitglieder sind und viele Enttäuschungen, großen Ärger und auch Zweifel an der kirchlichen Ernsthaftigkeit des Schutzes für Kinder und Jugendliche hervorgerufen hat. Aus diesem Grund wurde im Pfarreirat entschieden, das ISK noch nicht zu veröffentlichen, sondern noch einmal zu überarbeiten, wie es im ISK bei einem Vorfall (siehe unten) vorgegeben ist. Hiermit wird das Institutionelle Schutzkonzept der katholischen Pfarrei St. Margareta Wadersloh in Kraft gesetzt.
Institutionelles Schutzkonzept (ISK) der Pfarrei St. Margareta als PDF-Datei downloaden
Präventionskonzept für St. Margareta Wadersloh (Stand 31.8.2020)