Münster (pbm/gun). Die Corona-Situation in Indien ist dramatisch. Mehr als 400.000 neue Infektionen täglich melden offizielle Stellen. Die nicht dokumentierten Fälle sollen um das 20- bis 30-fache höher sein, berichtet Caritas International. Auch im Bistum Münster ist die Betroffenheit groß. Um der Not in dem südasiatischen Land etwas entgegenzusetzen, unterstützt das Bistum Münster die Arbeit von Caritas International mit einer Soforthilfe von 150.000 Euro.
„Das Bistum und viele Pfarreien haben enge Beziehungen nach Indien. Und viele der aus Indien stammenden und im Bistum Münster eingesetzten Priester und Ordensschwestern bangen zurzeit um ihre Angehörigen und Freunde – ihnen in dieser schweren Situation Unterstützung und Beistand zu geben, ist das Mindeste, was wir tun können“, erklärt der Beauftragte für die Weltkirche im Bistum, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, in diesem Zusammenhang – und fügt an: „Die eigene Ohnmacht angesichts der massiven Auswirkungen der zweiten Corona-Welle in Indien ist nur schwer auszuhalten.“
Judith Wüllhorst, Leiterin der Fachstelle Weltkirche im Bistum Münster, kümmert sich um die konkreten Kontakte vor Ort: „Wir stehen im engen Austausch mit unseren weltkirchlichen Partnerinnen und Partnern in Indien und versuchen, gemeinsam mit Caritas International, Hilfe dort zu leisten, wo sie am dringendsten gebraucht wird.“
Vor Monaten schien Indien die Pandemie im Griff zu haben. Das hat sich grundlegend geändert: Insbesondere in ländlichen Regionen und in den Slums der Großstädte, wo Testmöglichkeiten fehlen und die Menschen dicht zusammenleben, beschreiben Mitarbeiter von Caritas International die Lage. Das indische Gesundheitssystem sei zusammengebrochen. Die Krankenhäuser können den Patientenansturm nicht bewältigen. Täglich würden tausende Menschen auf der Straße sterben. Es fehle an Sauerstoff, Beatmungsgeräten und Inhalatoren. Gleichzeitig habe Indiens Covid-Impfstoffkampagne ihr Ziel verfehlt: Weniger als zehn Prozent der Inder haben eine Dosis erhalten, obwohl Indien der weltweit führende Hersteller ist. „Unser Ziel muss es sein, dass jeder die gleiche Chance hat, geimpft zu werden“, fordert Weihbischof Zekorn Gerechtigkeit bei der Vergabe von Impfstoffen.
Gemeinsam mit der Caritas Indien unterstützt Caritas International die Pflege und Notversorgung von Covid-19-Patienten. 20 Isolations- und Quarantänezentren werden in den Staaten Delhi, Uttar Pradesh, Maharashtra, Karnataka und Bihar errichtet. Sie sollen die Kliniken entlasten und die Erstversorgung von Erkrankten ermöglichen. Dafür werden sowohl Inhalationsgeräte, die die Symptome lindern, als auch Sauerstoffmessgeräte angeschafft.
Wer die Arbeit von Caritas International mit einer Spende unterstützen möchte:
Caritas International
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
Stichwort: CX00422
Quelle: Bischöfliche Pressestelle, Region Steinfurt-Borken / Gudrun Niewöhner