Heute feiern wir Gründonnerstag und erinnern uns besonders an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern. Das Abendmahl ist für uns heute der Ort, an dem wir Jesus ganz nahe kommen.
Für die Juden und damit eben auch für Jesus hat das miteinander Mahl halten eine ganz besondere Bedeutung. Im gemeinsamen Mahl geschieht schon das Annehmen des anderen, das Einswerden mit ihm. Wer miteinander isst, kann nichts gegen den anderen haben, weil vom gleichen Brot gegessen, aus dem gleichen Kelch getrunken wird.
Jesus nimmt diese Symbolik in sein Handeln beim letzten Abendmahl auf und geht noch einen Schritt weiter. Er gibt sich selbst in Brot und Wein. Und so dürfen wir uns durch das Brot und durch den Wein von Jesus ganz durchdringen lassen. Jesus hat uns – mit allem was wir sind – angenommen und auch wir dürfen ihn ganz in uns aufnehmen, ihn ganz annehmen.
Dieses gemeinsame Mahl, das Einswerden mit Jesus, ist ein Geheimnis unseres Glaubens, das wir letztlich nicht mit Worten erklären können. Ein weiteres Zeichen vom Gründonnerstag kann uns vielleicht helfen, ein wenig mehr zu begreifen, was sich für uns daraus ergibt. Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße. Er macht sich ganz klein vor ihnen, übernimmt die Aufgabe eines Sklaven und wäscht alles von ihnen ab.
In beiden Zeichen wird deutlich: Jesus nimmt uns ganz an. Der Glaube daran kann uns dabei helfen, uns selbst mit all unseren Stärken und Schwächen anzunehmen, wie wir sind. Wenn uns das gelingt, wenn wir uns selbst akzeptieren, können wir uns – so wie Jesus – allen Menschen zuwenden.
Tagesimpuls von Pastoralreferentin Elke Wibbeke