Der eine geht, der andere kommt beziehungsweise ist schon da: Pater Maria John wird nach einem Jahr in der Pfarrei St. Margareta Wadersloh Ende April in seine Heimat nach Indien zurückkehren. Für ihn ist seit einer Woche bereits Pater Sreedhar Lanke da. Der 39-jährige Inder freut sich sehr auf seine neue Aufgabe.
Und Pfarrer Martin Klüsener freut sich, dass es einen nahtlosen Übergang und keine vakante Stelle im Pfarreiteam gibt. Zurzeit wohnt Pater Sreedhar noch im Gästezimmer im Pfarrhaus in Liesborn. Gut sechs Wochen hat Pater Maria John jetzt Zeit, seinem Nachfolger die Pfarrei zu zeigen und alles zu erklären.
Im vergangenen Frühjahr war Pater Maria John, der zuvor schon acht Jahre im Bistum Münster tätig war, für Pater Matthäus in die Pfarrei gekommen. Er wohnte zunächst in Wadersloh. Schon damals sei klar gewesen, dass Pater Maria John nur für eine Übergangszeit da sein sollte, da er den Wunsch geäußert hatte, in seine Heimat nach Indien zurückzukehren, erklärte Pfarrer Klüsener im „Glocke“-Gespräch.
Aufgrund der Corona-Pandemie stand die Abreise von Pater Maria John unter keinem guten Stern – schließlich schlug der für ihn zuständige Bischof in Indien vor, dass er doch gleich für ein Jahr bleiben sollte. Im Oktober wechselte Pater Maria John nach Liesborn und nahm den Platz von Pater Raphael ein. „Wir waren nicht ganz unfroh, dass er noch länger hier war“, betonte Pfarrer Klüsener mit einem Schmunzeln. Allerdings sei die Zeit durch die wenigen Kontakte auch wirklich schwierig gewesen für einen Priester, der sich einbringen will.
Die zusätzliche Zeit in der Gemeinde hat Pater Maria John trotzdem genossen – auch unter den erschwerten Bedingungen. „Ich habe viele Spaziergänge gemacht und bin oft mit Leuten ins Gespräch gekommen“, blickt er zurück. Trotz der Corona-Krise habe er sowohl in Wadersloh als auch ein Liesborn ein gutes soziales Gefühl gehabt und sich als ein Teil der Gemeinde gefühlt, betont er. Dafür sei er ebenso dankbar wie für die gute Aufnahme durch Pfarrer Klüsener und das ganze Pfarrei-Team. Das sei für ihn auch eine Bestärkung gewesen, noch länger dazubleiben.
Jetzt freut er sich aber, zu seiner Familie in den Bundesstaat Tamil Nadu an der Südspitze Indiens zurückzukehren. Dort wird er zunächst Familie und Freunde besuchen und dann wieder in seiner Pfarrei vor Ort tätig sein. Sein Flug ist für den 30. April gebucht.
Beitrag aus der Tageszeitung „Die Glocke“, Autorin: Anja Steinhoff