Tagesimpuls vom 16. März: Willst du gesund werden?

Fasten-Impuls von Pater Tom

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Arzt: „Dieser Schmerz in Ihrem Bein wird durch das Alter verursacht.“

Patient: „Nimm mich nicht für einen Narren. Das andere Bein ist genauso alt.“

 

Willst du gesund werden?

 

Als Jesus den liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?

(Aus dem heutigen Evangelium: John 5, 6)

 

Was für eine Frage! Ist das nicht überflüssig – oder gar zynisch?

Ist doch klar, dass ein Kranker gesund werden will, ein Blinder wiedersehen, ein Lahmer gehen, ein Ausgezehrter zu Kräften kommen möchte, oder?

 

Und doch fragt Jesus: Willst du gesund werden?

Als müsse der Kranke vor allem wollen.

Die Medizin hat den Zusammenhang neu entdeckt:

Leib und Seele gehören zusammen.

 

Es gibt körperliche Krankheiten, die kommen von einer kranken Seele – und es gibt seelische Erkrankungen, ausgelöst durch eine Krankheit des Körpers.

 

Das wussten schon die alten Römer:

Bitten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.

 

Ob zuerst die körperliche Erkrankung da war oder die seelische, ob vielleicht eine Schuld krank gemacht hat, eigene oder fremde –wir erfahren es nicht.

Aber Jesus macht deutlich: Du musst es wollen.

Es muss dein innerster Wille sein, gesund zu werden.

 

Und der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen…

Ich will doch gesund werden, wieder laufen können, aber wer bringt mich dahin, wenn das Wasser sich bewegt!

 

Jetzt wird die ganze Misere deutlich.

Es ist nicht allein die Krankheit: dass er nicht laufen kann.

Es ist vor allem die Einsamkeit.

 

Einsamkeit macht krank.

Und Krankheit macht einsam.

Schuld kann krank machen und auch einsam.

Wie gut, wenn das jemand sieht.

 

Wenn dann jemand kommt.

So wie unser Besuchsdienst Menschen besucht.

So wie es in guter Nachbarschaft geschieht: Dass jemand in die Einsamkeit kommt, den Kranken anspricht, den Kummer wahrnimmt, aushält und bleibt, wenn eine Hilfe anbietet: beim Einkaufen, beim Gang zum Arzt, bei Verhandlungen mit der Krankenkasse.

 

Wenn er oder sie ganz einfach die Hände faltet und betet – mit dem Kranken oder auch für ihn. Manchmal ist da die Frage im Raum: Willst du gesund werden?

 

Arzt: „Dieser Schmerz in Ihrem Bein wird durch das Alter verursacht.“

Patient: „Nimm mich nicht für einen Narren. Das andere Bein ist genauso alt.“

 

Was könntest du tun, um die Situation zu verändern?

Möchtest du dir helfen lassen?

 

Impuls von Pater Tom