Wer häufiger hier auf unserer Homepage unterwegs ist, hat sicher auch schon gesehen, dass es seit einigen Wochen auch Kinderkatechesen in Form kleiner Videos gibt. Die meisten davon behandeln die Geschichte des Mose, von seiner Geburt an bis zum Durchzug durchs Rote Meer (kommt erst in einer Woche dran). Elke Wibbeke und ich fanden die Idee gut, eine fortlaufende Geschichte zu erzählen. Da bot sich Mose an, weil der Auszug der Israeliten durch das Rote Meer ja auch eine der zentralen Bibelstellen von Ostern ist. So weit, so gut.
Im Laufe der Zeit mussten wir feststellen, dass die Erzählungen über das Leben des Mose teilweise ziemlich grausam sind. Es geht viel um Mord und Totschlag. Ein „Tatort“ am Sonntagabend ist nichts dagegen! Wie soll man das Kindern erklären? Denn unser Anspruch war schließlich, den Kindern die Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern sie auch so zu deuten, dass Gottes Handeln für die Kinder verständlich wird.
Also blieb uns nichts anderes übrig, als uns selbst noch einmal damit auseinanderzusetzen. Herausgekommen ist Folgendes: Gott ging es nicht ums Töten der Ägypter, sondern um den Schutz seines Volkes. Es ging ihm darum zu zeigen, dass er auf jeden Fall in allen Situationen der „Ich bin da“ ist, auf den man sich verlassen kann. Er geht den Weg und die Geschichte der Menschen mit.
Der Pastor der Gemeinde in Duisburg, in der ich bis vor sechs Jahren tätig war, pflegte manchmal zu sagen: „Was für Kinder gut ist, ist auch gut für Erwachsene.“ Wenn uns etwas querkommt, sauer aufstößt oder verwirrt, kann es also gut sein, sich zu überlegen: Wie würde ich das einem Kind erklären? Wenn wir darauf eine Antwort gefunden haben, können wir gewiss sein, es auch selbst verstanden zu haben.
Impuls von Pastoralreferentin Anne Gravendyk