In der letzten Woche habe ich die Schüler*innen im Rahmen des Online-Religionsunterrichtes zu einem kleinen Experiment eingeladen. Sie sollten einmal versuchen, jeweils eine Stunde auf einen Sinn zu verzichten, der ganz wichtig für uns ist: eine Stunde ohne Sprechen und eine Stunde ohne Sehen. Anschließend haben sie kurz beschrieben, was sie erlebt und wie sie sich während dieser Stunde gefühlt haben.
Für die meisten war es eine Herausforderung, sich auf dieses Experiment einzulassen. Vielen ist dabei bewusst geworden, dass es ganz schön schwierig ist, wenn sie nichts sehen oder nicht sprechen können. Aber sie haben auch festgestellt, dass sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen können. So berichteten einige Schüler, dass sie mit den Händen die Umgebung ertastet haben. Oder sie haben sich eine andere Möglichkeit der Kommunikation gesucht, indem sie kurze Botschaften auf Zettel geschrieben haben.
Die Erfahrung einer Schülerin, die für eine Stunde ihr Handy zur Seite gelegt und die Zeit zum Malen genutzt hatte, fand ich besonders beeindruckend. Sie schrieb: Das müsste ich echt öfter machen! Es hat sich gut angefühlt.
Ich lade sie ein, sich an diesem Tag für eine Stunde vorzunehmen, einfach einmal das wegzulassen, was unbemerkt so viel Zeit in unserem Alltag in Anspruch nimmt: eine Stunde ohne Fernsehen, ohne Handynachrichten, ohne … (hier gibt es noch viele Möglichkeiten, die sie selbst viel besser kennen).
Ich wünsche ihnen, dass sie – wie die Schülerin – die Erfahrung machen, dass es sich gut anfühlt und sie es deshalb immer mal wieder in ihren Alltag einbinden.
Impuls von Pastoralreferentin Elke Wibbeke