Ich sitze in einem Workshop zum Thema „spirituell leben im Alltag“. Das war noch vor Corona.
Es sind viele Jugendliche dabei. Einer sagt irgendwann: „Ich weiß ja nicht, aber so richtig kann ich das mit Gott und so nicht mehr glauben.“ Der Leiter des Workshops antwortet: „Hauptsache Gott glaubt an Dich.“
„Hauptsache Gott glaubt an Dich“. Der Satz hat gesessen. Gelächter. Wir haben noch kurz darüber geredet aber dann ging es weiter.
„Hauptsache Gott glaubt an Dich.“ Das beschäftigt mich immer wieder. Einerseits finde ich das eine klasse Antwort. Es ist doch entlastend, wenn ich sicher sein kann, dass Gott mich auf dem Schirm hat, auch wenn ich es manchmal schwer mit ihm habe. Ich kann mich darauf verlassen, dass er dann immer noch da ist, wenn es mir mit dem Glauben wieder besser geht.
Andererseits finde ich „Hauptsache Gott glaubt an Dich.“ fast schon frech. Wenn ich das Leuten sagen würde, die gar nicht an Gott glauben möchten oder können. Ich will nicht wissen, was die mir erzählen würden. Wahrscheinlich kämen sie sich ganz schön bevormundet vor.
Für mich war das aber gut zu hören: Gott glaubt an dich.
Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott in meinem Leben da ist, auch wenn ich das nicht immer merke. Mir stärkt das den Rücken. Und hilft mir wiederum, an ihn zu glauben.
Impuls von Pastoralreferentin Johanna Vering