Wer in diesen Tagen draußen unterwegs ist und Glück hat, sieht und hört vielleicht einen Kranichschwarm, der auf dem Weg in den Norden ist.
In der griechischen Mythologie galt der Kranich als „Vogel des Glücks“. Kraniche zu sehen könnte uns also Glück bringen. Das ist natürlich naiv und grenzt vielleicht sogar an Aberglaube. Das ist nichts für uns Christinnen und Christen. Was aber durchaus auch für uns etwas ist, ist die Verheißung, dass uns Glück zuteilwerden soll. Etwas, was wir momentan gut gebrauchen können.
Viele Menschen sind unglücklich in der derzeitigen Situation. Auch die Einsichtigen und Disziplinierten haben so langsam die Nase voll von monatelangen Beschränkungen und Kontaktverboten. Wir sehnen uns nach anderen Menschen. Wir sehnen uns nach einem Stück mehr Freiheit. Das gilt für Klein und Groß gleichermaßen.
Wie schön wäre, ein Kranich zu sein, der an einem Tag einfach so hunderte von Kilometern zurücklegt, ohne sich um Grenzen und Reiseverbote kümmern zu müssen. Doch so einfach ist es für uns leider nicht. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Sehnsucht nach Freiheit den Kranichen mit auf den Weg zu geben.
Doch Halt! Es bleibt doch noch etwas anderes: Wir dürfen jederzeit unsere Sehnsucht Gott überlassen. Ihm anvertrauen, wie wir uns fühlen, was wir vermissen und was wir uns wünschen. Es wird trotzdem nicht alles in Erfüllung gehen. Aber es tut gut zu wissen, dass Gott treu ist und uns nicht alleine lässt.
Impuls von Pastoralreferentin Anne Gravendyk