Im Römerbrief finden wir im Kapitel 14, 17 – 19 folgende Worte:
„Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Und wer Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet. Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und zum Aufbau beiträgt.“
Mit der Fastenzeit verbinden wir schnell die Gedanken des Verzichtes, z. B. auf bestimmte Speisen oder Gewohnheiten, die uns nicht guttun. Oftmals sind wir bei diesen Gedanken nur bei uns selbst.
Paulus weitet diesen Gedanken eher auf die Aufgabe aus, die wir in unserer Gesellschaft haben, nämlich in unserem Umfeld am Frieden und der Zufriedenheit zu arbeiten, Menschen besondere Freude zu machen und uns für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber wir können unser Lebensumfeld ein klein wenig mitgestalten zum Besseren.
Eine kleine Geschichte, die dem verstorbenen Papst Johannes Paul I zugeschrieben wird, macht es ein wenig deutlicher:
Eine Legende erzählte von einem Mann, der wie alle anderen vor dem Richter Jesus Christus treten musste. Zu jedem hatte Jesus Freundliches zu sagen: „Ja, ich hatte Hunger, und du hast mir zu essen gegeben. Bravo, ab in den Himmel!“ Oder zu einem Kind: „Keiner wollte etwas mit mir zu tun haben. Du aber hast mich mitspielen lassen. Bravo, ab in den Himmel!“ Der Mann dachte jedes Mal an sein eigenes Verhalten: Er hatte Schwache nicht verteidigt, Kranke nicht besucht …
Da war er schon an der Reihe und trat zitternd vor den Herrn. Aber Jesus schaute ihn an und sagte: „Ich war traurig und niedergeschlagen, da hast du mir Witze erzählt und mich zum Lachen gebracht. Ab in den Himmel!“
Herr, lass mich meinen Lebensraum so gestalten, dass ich deine Schöpfung und Geschöpfe wahrnehme.
Gib mir all meinen Begegnungen die nötige Empathie, Menschen so zu begegnen, so wie sie es gerade brauchen.
Lass mich verantwortlich mit all dem umgehen, dass du mir anvertraut hast, damit dein Reich wachsen kann und Friede und Freude unter uns Menschen seine Platz hat. Denn: „Dein Reich komme!“ Amen.
von Pastoralreferentin Karin Schmeing