Reim-Predigt zu Karneval – Tägliche Impulse ab Aschermittwoch

Im Rahmen des Livestream-Gottesdienstes am 14. Februar hat Pfarrer Martin Klüsener anlässlich des Karnevalswochenendes die Predigt in Reimform gehalten. Sie kann auf YouTube (externer Link, Predigt ab 24:50) abgerufen werden oder hier nachgelesen werden. Die Pfarrei St. Margareta veröffentlicht in der Fastenzeit ab Aschermittwoch hier auf der Internetseite ausserdem wieder täglich einen geistlichen Impuls. Die Impulse werden von Seelsorgern der Pfarrei verfasst und verstehen sich als hilfreiche Anregungen für eine gute Gestaltung der Fastenzeit.


Reim-Predigt zu Karneval am Sonntag, 14. Februar 2021

Nun, ich weiß nicht liebe Christen,

ob auch ihr seid Karnevalisten,

aber ich bitt euch, hört mir zu!

Denn vorher geb ich keine Ruh.

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Hält auch Corona uns noch klein,

dürfen wir doch in diesen Tagen fröhlich sein.

Drum will ich heute meine Predigt reimen

und hoffe, Gutes wird draus keimen.

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Wir lesen da bei Markus heute,

wie Jesus einen Mann erfreute.

Der war vom Aussatz übersät,

für jede Hoffnung schien´s zu spät.

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Und dennoch eilte er dem Herrn entgegen.

Er tat es seines Glaubens wegen.

Und Jesus voll göttlichem Erbarmen

hilft dem Mann, dem Armen

Befreit ihn von der großen Pein,

macht ihn gesund und rein!

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Eine Krankheit voller Tücken

lastet auch auf unser aller Rücken.

Ist wie der Aussatz früherer Tage

eine weltumspannende Plage.

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Ein Jahr schon macht Corona uns zu schaffen

Und wir wissen nicht so recht mit welchen Waffen

wir das Virus solln besiegen.

Dass nicht so viel von uns es kriegen.

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Wie wir der Plage Einhalt könn´n gebieten,

diese Frage, sie betrifft auch die heil´gen Riten,

die wir vollziehen hier im Gotteshaus

und die machen unsern Glauben aus.

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Denn die Seuche macht nicht Halt vor Kirchenmauern

und auch wenn wir das sehr bedauern:

Auch im Hause Gottes müssen wir die Vorsichts-Regeln achten,

denn selbst hier das Virus will uns nach dem Leben trachten.

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Ja, das sehen wohl alle ein,

und jeder hält sich an die Vorschrift fein!

Abstand, Masken, kein Gesang – wie schade

wird doch dadurch alles etwas fade!

Aber all das hab´n wir klaglos hingenommen.

Doch zuletzt war mancher sehr beklommen.

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Warum war das Bedauern groß

und mancher hat im Hals `nen Kloß?

Seit Weihnachten werden Messen gar nicht zelebriert!

Ob das der Ehre Gottes ziert?

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8 Wochen haben wir verzichtet –

freiwillig haben wir uns dazu verpflichtet.

War es richtig das zu tun:

Bestimmen, dass Gottesdienste so lange ruhn?

Es war nicht leicht so zu entscheiden,

jedoch: höchstes Gebot ist es Kontakte zu vermeiden.

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Aber als Pastor will ich´s uns doch nicht verwehren,

dass wir sonntags unsern Gott verehren!

Ein´n andern Weg haben wir gefunden!

Übers Internet sind wir verbunden!

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Viele feiern mit auf diese Weise

Andere sagen: Ihr habt ne Meise!

Seit so viel Wochen keine heil´ge Feier

Manchem geht das auf die …. Nerven.

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Jene, die sonst immer kommen

-Wir nennen sie zurecht „Die Frommen“-

wollen Antwort haben auf die Fragen,

die sie nun seit Wochen plagen:

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Wie lange müssen wir noch darauf hoffen,

dass die Kirch ist sonntags wieder offen?

Wie lange müssen wir entbehren,

gemeinsam unsern Gott zu ehren?

Wie lange müssen wir noch warten

bis die Messen wieder starten?

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Schon bald wird´s hier bei uns geschehen,

dass Menschen wieder in die Kirche gehen.

Die 7-Tage-Inzidenz geht endlich runter –

deshalb werden wir jetzt wieder munter!

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Doch ist da auch noch eine andere Gefahr

und die muss uns erschrecken gar.

Denn wo Gottesdienste nicht gestattet

der Glaube schnell ermattet!

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Wir Priester fragen uns nun bange:

„Bleiben alle bei der Stange?“

Oder sagt sich mancher allzu kess:

Ich gehe nicht mehr in die Mess!

Hab gemerkt: Ich brauche das nicht mehr.

Mein Platz, der bleibt in Zukunft leer!

Bin jetzt gewohnt: es geht auch ohne-

Na, ob das gefällt dem Gottessohne?

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Ich hoff, das nicht zu viele nun so denken

und sich demnächst die Messe schenken.

Kommt alle wieder! Macht es richtig!

Denn zusammen vor Gott sein das ist wichtig!

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Wir brauchen das für unsrer Seele Heilung!

In der Kirche gibt uns Gott die rechte Peilung!

Er will uns nahe sein im heil´gen Sakramente –

Das ist doch nicht nur was für die in Rente!

Das müssen wir den jungen Menschen wohl noch öfter deutlich sagen

statt einfach immer nur zu klagen.

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Die Botschaft Jesu, die müssen wir stets gut verpacken

und ich brech mir aus der Krone keinen Zacken,

wenn das auf viele Weise ich versuche –

denn das schlägt dann meistens positiv zu Buche!

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Nehm ich dann die E-Gitarre noch zur Hand

sind fast alle außer Rand und Band.

Ja, so erreicht man viele Leute,

denn das ist Christentum von heute!

Und vielleicht tu ich`s bald aufs Neue

wenn so viele ich damit erfreue!

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Ja, Freude soll in unsern Herzen sein,

denn das wirft einen guten Schein

auf die Kirche und die Christen –

Beispiel sind: die Karnevalisten.

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Ich wünsch euch heut an Karneval,

den Segen Gottes überall.

Helau, sag ich, seid froh von Herzen!

Vergesst trotz Corona nicht zu scherzen!

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Humor ist, wenn man trotzdem lacht,

weil Gott im Himmel uns bewacht!

Wir preisen ihn, bis nach der Zeit

die Freude herrscht in Ewigkeit!

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Amen.

 

© Martin Klüsener 2021