Hilfe zur Selbsthilfe ist den Partnerschaftskomitees der Pfarreien St. Margareta, Wadersloh und St. Francis – Xavier Yapei in Nordghana eines der wichtigsten Anliegen. Sie ermöglicht einen Ansatz zur schrittweisen Unabhängigkeit von Almosen und eine Kommunikation auf Augenhöhe. Ein wichtiger Aspekt bei diesem emanzipatorischen Ansatz von Entwicklungszusammenarbeit ist dabei in besonderer Weise die Förderung von Mädchen – und Frauenprojekten in Ländern wie Ghana, weil gerade sie es sind, die die Gesellschaft an der Basis zusammenhalten und durch ihr Handeln sehr stark beeinflussen können.
Das Partnerschaftskomitee der Pfarrei St. Margareta Wadersloh fördert deshalb aktuell einige Projekte, in deren Fokus besonders die Arbeit und Entwicklung der Frauen und Mädchen stehen.
Nachdem durch die Hilfe aus Wadersloh ein Kiosk im Rohbau errichtet werden konnte (s. Zeitungsbericht v. 2.11.20), ist nun die Ausstattung des Kiosks mit Regalen und die Vorfinanzierung von Waren ermöglicht worden. Betreiberinnen des kleinen Ladens sind die Christian Mothers, die örtliche Frauengemeinschaft. Das Angebot ist bunt gemischt aus Waren des täglichen Bedarfes, Schulartikeln und Erzeugnissen aus den eigenen Gärten oder Feldern. Der Shop bietet für Kunden und Betreiberinnen Vorteile. Einerseits profitieren die Einwohner von einer ortsnahen Versorgung und andererseits bietet der Laden ein kleines zusätzliches Einkommen für die Akteurinnen. Das Angebot soll je nach Nachfrage noch erweitert werden und die Produktion auf den Feldern und in den Gärten ankurbeln. Das Partnerschaftskomitee wird das Projekt weiter begleiten und bei Bedarf helfend unterstützen.
Das Projekt „Mobile Solarlampen“, das bei einem Besuch in Ghana 2018 angestoßen wurde, war der eigentliche Vorläufer des Kiosk – Projektes. Denn die Christian Mothers verkauften die aus Wadersloh mitgebrachten 10 Solarlampen, schafften von dem Erlös neue Solarlampen an, die sie in Nordghana bei einem Handelspartner der deutschen Herstellerfirma erwerben konnten, und setzten die Verkaufsaktion weiter fort. Der Vorteil: Solarlampen ermöglichen weitere Betätigung ab 18.00 Uhr, wenn es regelmäßig in den Tropen dunkel wird. Eine Alternative dazu sind offene Feuer oder Petroleumlampen mit den bekannten gesundheitlichen und umweltschädlichen Folgen.
Die Förderung des Partnerschaftskomitees betrifft aber auch gezielt einige Mädchen, die durch die Übernahme von Patenschaften im 80 km entfernten Ort Damongo eine gymnasiale Oberstufe mit Kost und Logie besuchen können. Diese Mädchen werden später als Multiplikatorinnen im Aufbau einer gerechten und ökologischen Gesellschaft von äußerster Wichtigkeit sein.
Das Partnerschaftskomitee ist dankbar für jede Unterstützung dieser Arbeit, die mit kleinen Projekten die Grundlage zur Selbsthilfe schafft.
Text u. Fotos: R. Voß