In einer Legende wird erzählt, dass Fischer auf dem Meer in einen heftigen Sturm gerieten. Das Segel wurde in kleine Teile zerrissen, der Mast stürzte ein und das Wasser war kaum noch aus dem Boot herauszuhalten. Das Boot stand kurz davor, zu kentern und unterzugehen. Die Schiffsbesatzung befand sich in einer ausweglosen Situation. Plötzlich schrie ein Matrose: „Jetzt sind wir nur noch in Gottes Hand!“
Vielleicht besteht im Moment ein ähnliches Gefühl. Wir sind mit einer Situation konfrontiert, die wir nicht ausschließlich selbst in der Hand haben. So etwas kann Angst machen, wenn wir nicht mehr selbst entscheiden können.
Und nur in Gottes Hand zu sein? Ihm grenzenlos vertrauen? Auch dazu bedarf es Mut.
Eine ähnliche Geschichte lesen wir in der Bibel. Jüngerinnen und Jüngern geraten in einen Seesturm. Sie waren voller Angst und Panik – und dass, obwohl Jesus sogar mit ihnen im Boot war. Sie hatten schon so viel mit ihm erlebt. Trotzdem konnten sie mit der Situation nicht gelassen umgehen. Erst als Jesus die Initiative ergreift und der Sturm abflaut, merken sie, dass sie ihm vertrauen können.
Manchmal geht es mir selbst wie den Jüngerinnen und Jüngern. Eigentlich vertraue ich darauf, dass Gott immer an meiner Seite ist. Trotzdem verspüre ich Angst und Unsicherheit. Erst wenn sich plötzlich ein Ausweg auftut, merke ich, dass es gar nicht so schlimm ist, in Gottes Hand zu sein.
Guter Gott,
unser Leben gerät oft in Situationen, in denen wir weder ein noch aus wissen. Besonders dann liegt unser Leben in deiner Hand. Lass uns das nicht als Bedrohung empfinden, die uns verzweifeln lässt, sondern gib uns Gewissheit, dass du alles zum Guten führen wirst. Amen.
Von Elke Wibbeke, Pastoralreferentin