Angesichts des Corona-Pandemie werden viele Maßnahmen getroffen, die das Leben der Menschen einschränken. Die einen finden so manche Vorschrift übertrieben, den anderen gehen die Vorsichtsmaßnahmen noch gar nicht weit genug. Keiner weiß, was wirklich richtig ist. Dazu ist das neuartige Virus noch zu wenig bekannt und erforscht. Da fühlen sich nicht wenige irgendwie machtlos und ausgeliefert. Zu dieser Situation und dem daraus resultierende Gefühl der Ohnmacht und der Verunsicherung passt das folgende Gebet.
Gott,
es gibt vieles, das ich nicht weiß.
Es gibt vieles, das ich nicht durchschaue.
Es gibt vieles, das ich nicht in der Hand habe.
Wenn ich mich ohnmächtig fühle, will ich einmal tief durchatmen
und darauf vertrauen, dass ich nicht das Ganze bewältigen muss,
sondern das tun kann, was mein Part ist.
Wenn ich verunsichert bin, will ich einmal tief durchatmen
und darauf vertrauen, dass ich nicht alleine bin
und dass unsere Weisheit gemeinsam reicher ist.
Wenn ich Angst habe, will ich einmal tief durchatmen
und darauf vertrauen, dass ich nicht aus Gottes Nähe herausfalle,
sondern dass Gottes Geist mir nahe ist.
Was ich weiß, ist:
Mein Leben und meine Liebe und meine Würde reichen so viel weiter als das, was ich leisten oder tun kann.
Was ich sehen kann, ist:
Nach jedem Winter kommt der Frühling
und neues Leben wächst aus dem kalten Erdboden.
Was ich kann, ist tief durchatmen
und dieser Welt Liebe einflößen, die sie so dringend braucht.
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Kor 13,13)
Amen.
Impuls von Pfarrer Martin Klüsener