Geistlicher Impuls vom 18. Juni: Endlich…

von Anne Gravendyk, Pastoralreferentin

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„Endlich hat es einmal wieder ordentlich geregnet“, sagt der Landwirt mit Blick auf die Felder.

„Endlich sehe ich alle meine Freunde wieder“, sagt das Mädchen und geht zur Schule.

„Endlich sind alle Prüfungen geschafft“, sagt die Abiturientin.

„Endlich weiß ich, dass der Urlaub in diesem Jahr nicht ins Wasser fällt, den ich schon vor einem Jahr gebucht und bezahlt habe“, sagt der Angestellte, der lange dafür gespart hatte.

Endlich…

Dieses kleine Wort „endlich“ verwenden wir dann, wenn wir lange auf etwas warten mussten, für etwas schwer gearbeitet haben oder lange um etwas gebangt haben. Endlich ist es soweit. Endlich habe ich Gewissheit. Endlich weiß ich, woran ich bin. Der Ausruf des Wortes „endlich“ hat etwas Erleichterndes, etwas Befreiendes.

Dabei ist Endlichkeit eigentlich etwas, das uns an unsere Grenzen bringt. Etwas, das endlich ist, steht nicht immer und überall zur Verfügung. Das kann auch Angst machen und Sorgen bereiten. Aber Endlichkeit kann auch erleichternd sein: Nichts ist für immer, es wird auch wieder anders, wenn es gerade nicht gut ist.

Auf einer Postkarte habe ich einmal den Spruch gelesen: „Ende gut, alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende.“

Sicher haben Sie alle in den letzten Wochen gemalte Regenbögen gesehen, Hoffnungssymbol in Coronazeiten. Oft waren sie mit den Worten verbunden: „Alles wird gut.“ Irgendjemand hat mir vor einigen Tagen einen Aufkleber in den Briefkasten geworfen, wo genau das draufsteht. Seitdem fahre ich den Aufkleber an der hinteren Seitenscheibe meines Autos spazieren. Ich weiß, es ist ein bisschen banal, aber deswegen nicht gleich schlecht. Ein kleines Hoffnungszeichen hat schließlich noch nie geschadet. Das kann jeder gebrauchen.

Hoffnung ist eine der göttlichen Tugenden, weil sie für das steht, was den christlichen Glauben ausmacht: Es kann, es darf, es wird eine Zukunft geben, die Gutes verheißt.

Leider ist das mit dem Singen zurzeit ja so eine Sache. Doch im Kopf so für sich hin summen ist nach wie vor erlaubt und birgt auch keine Risiken. Deshalb möchte ich ein Lied zum Summen vorschlagen, das von dieser Hoffnung spricht:

„Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht – auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht!“

Impuls von Anne Gravendyk, Pastoralreferentin