Heute ist mal wieder ein „Brückentag“, den vielleicht der ein oder andere dafür nutzt, an einem verlängerten Wochenende einmal die Seele baumeln zu lassen, um Kraft für den Alltag zu schöpfen.
Durch eine Brücke können verschiedene Dinge miteinander verbunden werden. Sie helfen dabei, einen direkten Weg zu nehmen, können Zeit sparen und ermöglichen es, sicher ans Ziel zu gelangen. Eine Brücke überwindet Flüsse und Schluchten und es ist leichter, auf die andere Seite des Ufers zu gelangen. Brücken können auch eine Verbindung zwischen Menschen schaffen und lassen uns zu etwas Neuem aufbrechen.
Es gibt also unterschiedliche Brücken – aber allen ist gemeinsam, dass wir jemanden benötigen, der sie baut. Davon erzählt die Geschichte vom Brückenbauer:
„Du hast einen schönen Beruf“, sagt ein Kind zum alten Brückenbauer, „es muss schwer sein, Brücken zu bauen.“ „Wenn man es gelernt hat, ist es leicht“, antwortet der Brückenbauer, „es ist leicht, Brücken aus Beton und Stahl zu bauen. Die anderen Brücken sind viel schwieriger. Die baue ich in meinen Träumen.“ „Welche anderen Brücken?“ fragt das Kind.
Der alte Brückenbauer sieht das Kind nachdenklich an. Er weiß nicht, ob es verstehen wird. Dann sagt er: „Ich möchte eine Brücke bauen von der Gegenwart in die Zukunft. Ich möchte eine Brücke bauen von einem zum anderen Menschen, von der Dunkelheit in das Licht, von der Traurigkeit zur Freude. Ich möchte eine Brücke bauen, von der Zeit in die Ewigkeit.“
Das Kind hat nicht alles verstanden, spürt aber, dass der alte Brückenbauer traurig ist. Weil das Kind ihn wieder froh machen will, sagt es: „Ich schenke dir meine Brücke.“ Und das Kind malt für den Brückenbauer einen bunten Regenbogen.“ (von Anne Steinwart)
Der Regenbogen kann uns daran erinnern, dass es nicht nur die Brücken aus Stein gibt, nicht nur die Brücken zwischen den Menschen, sondern auch die Brücke zwischen Gott und den Menschen.
Von Elke Wibbeke, Pastoralreferentin