Geistlicher Impuls vom 9. Juni: Was wir zum Leben brauchen

Impuls von Anne Gravendyk, Pastoralreferentin

Bild von StockSnap auf Pixabay

Am nächsten Donnerstag feiern wir Fronleichnam. Aus bekannten Gründen und wie andernorts auch werden in diesem Jahr in unserer Pfarrei keine Prozessionen stattfinden können. Also wird der Tag dieses Mal eben etwas anders aussehen. Fronleichnam ist der Tag im Jahr, wo unser Glaube auf die Straße getragen wird. Für alle, auch für Außenstehende soll er sichtbar werden. Das ist nun so nicht möglich. Die Gemeinde St. Vitus in Olfen hat aus dieser Not eine Tugend gemacht und ein kleines Projekt gestartet mit dem Titel: „Was wir zum Leben brauchen.“ In sechs Schaufenstern wird zu dem Thema etwas ausgestellt, was gleichzeitig mit dem jeweiligen Geschäft bzw. der Einrichtung zu tun hat und auf das Thema eingeht. So soll auf andere Art und Weise unser Glaube öffentlich präsent sein.

Was wir zum Leben brauchen – was brauchen wir zum Leben? Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, brauchen wir viel weniger, als wir meinen zu brauchen und als wir haben. Andererseits kann es sein, dass uns wesentliche Dinge fehlen. Zu Coronazeiten ist uns das sehr deutlich geworden: Als wir die meiste Zeit nur zuhause verbracht haben, mangelte es in der Regel nicht an materiellen Dingen. Es war ja nach wie vor (fast) alles da. Und doch haben wir so manches schmerzlich vermisst und tun es heute noch: Ein Händedruck, eine Umarmung, ja, selbst manchmal lästige Termine hätten wir gerne in Kauf genommen, wenn wir dadurch ein bisschen weniger Isolation erlebt hätten. Kinder vermissten die Schule – kaum zu glauben zu anderen Zeiten. Ganz zu schweigen von den Menschen in den Krankenhäusern und Altenheimen, die in ihrer Situation darauf angewiesen sind, dass das Lebensnotwendige zu ihnen kommt.

Die Frage, was wir zum Leben brauchen, ist in der Tat ein paar Minuten des Nachdenkens wert. Ich denke, nicht umsonst hat Jesus beim letzten Abendmahl Brot genommen und es als Zeichen gewählt für sich selbst. Brot – das Zeichen schlechthin für das, was ein Mensch zum Leben braucht. Brauchen wir Jesus zum Leben?

Gott,

Wege schaffen wir nicht allein.

Auch nicht allein aus uns selbst.

Auf dem Weg brauchen wir Stärkung.

Auf dem Weg brauchen wir Zuversicht.

Auf dem Weg brauchen wir Orientierung.

Im Glauben schauen wir auf Dich,

weil wir von Dir erhoffen,

was wir im Tiefsten brauchen:

Sinn und Ziel

und dazwischen reiche Hoffnung. AMEN.

Impuls von Anne Gravendyk, Pastoralreferentin

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