Seit Wochen schon begleiten uns die Neuigkeiten zur Coronapandemie. Infektionszahlen, Erfolge und Misserfolge bei der Suche nach Medikamenten und Impfstoffen, Ge- und Verbote und Beschränkungen – all das gehört mittlerweile zu unserem Alltag. Es beschäftigt uns sehr, weil es unser aller Alltag so enorm verändert hat und so viel Einfluss hat auf alles, was wir tun bzw. im Moment nicht tun können.
Vieles, was vorher die Nachrichten beherrschte, scheint gar nicht mehr interessant zu sein. Was macht eigentlich die Situation in Syrien? Ist die Heuschreckenplage in Ostafrika immer noch so schlimm wie vor einigen Monaten? Brennen die Wälder in Australien noch? Wie steht es um den Plastikmüll in den Weltmeeren?
Wenn wir selber mit Problemen zu kämpfen haben, geraten die der anderen schnell in den Hintergrund. Verständlich. Aber sie sind nicht weg. Und sie sollten auch nicht vergessen werden. Wenn wir vorübergehend alle auf Distanz bleiben, sollte das nicht heißen, dass wir uns abschotten. Auch wenn wir Mund und Nase mit einer Maske bedecken, sollen Augen und Ohren auf Empfang bleiben. Trotz und mit Corona sicher noch verschärft – die Herausforderungen, die Welt zu einem lebenswerten Zuhause für alle Menschen zu machen, bestehen nach wie vor. Auch wenn es momentan noch schwieriger zu sein scheint, etwas dagegen zu tun.
Was wir alle füreinander tun können, egal wie alt, ob ich zu einer Risikogruppe gehöre oder nicht, ob zuhause oder in der Kirche, ob kurz oder lang – wir können füreinander beten. Auf der Internetseite des Bistums Münster stieß ich auf einen Hinweis auf die Gebetsgemeinschaft von Missio, in der es darum geht, dass Menschen weltweit um das Mitbeten für ein bestimmtes Anliegen werben. Schauen Sie doch mal rein (https://www.missio-betet.de/gemeinschaft/partnergebete/ ), oder denken Sie an Menschen irgendwo auf der Erde, denen Sie sich in besonderer Weise verbunden fühlen. Jeder Mensch hat etwas, was ihn eindringlich angerührt hat. Das mit ins Gebet zu nehmen hilft uns, uns nicht hinter unserer „Mundnasemaske“ zu verbarrikadieren. Denn wir sind und bleiben Teil der großen Menschheitsfamilie und der Schöpfung Gottes.
Geistlicher Impuls von Anne Gravendyk