Wie teuer ist eigentlich das ewige Leben?
In einem Zeitungsartikel habe ich kürzlich gelesen, dass in den USA die Möglichkeit besteht, sich einfrieren zu lassen, um das Leben zu verlängern. Für 150.000 Dollar können sich Menschen bei -196 Grad Celsius in Edelstahltanks mit flüssigem Stickstoff konservieren lassen. Auch wenn seriöse Wissenschaftler große Zweifel daran haben, soll es so möglich sein, mehrere tausend Jahre zu überdauern.
Es gibt Menschen, die davon träumen, dass ihr Körper irgendwann wieder aufgetaut wird, um dann weiterzuleben, mit allen Erinnerungen aber ohne Krankheiten, die sie in diesem Leben quälen. Es steckt die große Sehnsucht dahinter, unsterblich zu sein. Den Menschen, die sich dafür begeistern, ist jeder Preis recht. Sie wollen das Leben, das sie vielleicht heute nicht nach ihren Wünschen ausleben können, später fortsetzen und auskosten.
Das ewige Leben – nur eine Frage des Preises? Eine Vorstellung, die mir unheimlich ist und die nicht mit meinem Glauben an das ewige Leben vereinbar ist. Bei Johannes heißt es: Die an Jesus glauben, wird er auferwecken vom Tod (Joh 6,37-40). Durch die Auferstehung Jesu haben wir die Hoffnung, dass auch wir das ewige Leben bei Gott geschenkt bekommen.
Diese Hoffnung bezieht sich für mich aber nicht nur auf das Leben in der Ewigkeit, sondern auch auf das Leben im hier und jetzt. Wir dürfen Auferstehung in unserem alltäglichen Leben erfahren. In der gegenseitigen Solidarität in diesen Tagen, in der gemeinsamen Verantwortung zur Eindämmung des Virus wird schon jetzt Auferstehung sichtbar.
So kann uns die Botschaft vom leeren Grab, von der Auferstehung Jesu, in diesen Tagen Mut und Kraft geben, um diese Zeit zu bestehen.
Von Elke Wibbeke, Pastoralreferentin