Zwei Jünger unterwegs nach Emmaus…
Ihre Gefühlswelt?
Alles vergebens… Unsere Hoffnung, die wir in Jesus gesetzt hatten, ist dahin… Wir sind wieder auf uns allein gestellt… Enttäuschung… Wie konnte er uns einfach allein lassen…
So oder ähnlich könnten die Gedanken der beiden Jünger ausgesehen haben. Dabei können wir uns bildlich vorstellen, wie mühsam, wie langsam, wie schleppend ihre Schritte sind. Jeder Schritt ist wie ein riesiger Kraftakt. Der Weg scheint endlos, und ein echtes Ziel haben sie auch nicht mehr.
Zwei Jünger unterwegs nach Emmaus…
Zwei Menschen, eine Straße, ein wie zufällig gewähltes Ziel. Und doch scheint es vorherbestimmt zu sein. Wie sonst sollte ausgerechnet auf diesem Weg jemand zu ihnen stoßen?
Jesus, der totgeglaubte, gesellt sich dazu, lässt sie reden und ihre Gedanken mitteilen. Er setzt sich zu ihnen, isst mit ihnen, teilt mit ihnen das Brot. Und dann erkennen sie plötzlich, mit wem sie es zu tun haben: Sie sind nicht allein! Es ist nicht alles zu Ende! Es gibt doch noch Hoffnung! Das ist die Botschaft des Ostermontags.
Von Elly Hillesum (1914-1943, niederländische Jüdin und Mystikerin) stammt der Satz:
„Wenn uns nur eine enge Straße bliebe, wodurch wir gehen dürfen, über dieser Straße steht dennoch der ganze Himmel.“
Den Himmel zu sehen in der engen Straße, das ist die Kunst. Das Leben zu sehen und die Auferstehung sind wir aufgefordert.
Wir, die wir an Christus glauben.
von Anne Gravendyk, Pastoralreferentin