Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue (Joh 12:7 EIN).
Liebe Jüngerinnen und Jünger Jesu!
Im heutigen Evangelium erleben wir Freundlichkeit und Neid, indem wir mit Jesus im Haus des Lazarus, Martha und Maria zu Gast sind. Vor unseren Augen nahm Maria ein Pfund echtes kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt (Joh 12:3 EIN). Unsere Ohren haben auch die Neid-Ausrede von Judas Iskariot gehört. Er hat gegen die dankbare Liebestat Marias gesprochen. Bevor Jesus spricht, dürfen wir uns fragen: wo stehen wir? Wen unterstütze ich? Maria oder Judas? Und warum?
Die Antwort von Jesus regt uns mehr auf als die bisherige Auseinandersetzung in unserem Kreis. Oft haben wir es gehört, was Jesus mit uns über sein Leiden und seinen Tod durch Kreuzigung in Jerusalem sprach (Matt 16:21, 20:18, 26:2). Jetzt sagt er, daß Maria ihn gesalbt hat als Vorbereitung auf sein Begräbnis!
Meine lieben Mitjünger Jesu, es tut mir sehr leid für unseren Meister, Freund, Bruder, Messias und Herrn. Ich kann es mir nicht vorstellen, welche physische Qual er erleiden musste, da er diesen schrecklichen Tod, der auf ihn wartete, immer vor Augen hatte. Ich könnte es nicht mit der Haltung Jesu aushalten; ich würde Schlaflosigkeit erleiden. Was für ein Leiden ist dies! Als wahrer Gott und wahrer Mensch hat er diese Erkenntnis seines Todes Leben lang gehabt. Was für ein schmerzhaftes Leiden kann das sein? Welcher 33-jährige gesunde junge Mann spricht von seinem Begräbnis? Alles für das Heil der Welt; unser Heil!
Oft denken wir mehr an die Passion und das Leiden der Kreuzigung Jesu am Karfreitag und nehmen sein lebenslanges Leiden nicht so wahr! Aber jetzt kann ich es mehr verstehen und schätzen, dass er viel mehr für unser Heil gelitten hat als an einem Tag! Er leidet auch heute noch mit uns und für uns, wenn wir in dem Sünder leben. Er leidet als er auf unsere Umkehr wartet. Er leidet, weil ER uns liebt, und will das keine von uns verloren geht.
Lasst uns an die Menschen denken, die auch heute wegen verschiedener gesundheitlicher Zustände ihren Tod vor Augen haben und für sie und ihre Lieben beten; und für uns selbst, dass wir uns bekehren und das Heil erlangen.
DURCH SEIN SCHMERZHAFTES LEIDEN HABE ERBARMEN MIT UNS UND MIT DER GANZEN WELT!
Von P. (Dr.) Raphael Benuyenah Schueller, Pastor