„Hosanna dem Sohn Davids …. Hosanna in der Höhe!“
Liebe Schwestern und Brüder,
am Palmsonntag beenden wir die vierzig Tage der österlichen Bußzeit (Fastenzeit der geistlichen Vorbereitung auf das Hochfest unseres Heils – Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag / Hochfest der Auferstehung des Herrn, TRIDUUM). An demselben Tag beginnen wir eine wichtige liturgische Woche: Die Karwoche oder die Heilige Woche (Settimana Santa – italienisch; Holy Week – Englisch).
Schwerpunkt unserer Fastenzeit war: intensives Gebet, damit wir das Wort Gottes mit mehr Aufmerksamkeit hören und lesen, Verzicht auf Überfluss und unnötige Gewohnheiten, um anderen mehr zu helfen (Fasten) und großzügig beizustehen, wo es vonnöten ist. Gefordert von Coronavirus-Krise, haben wir alle ungewöhnliche und nicht vorhergesehene Busse getan und leben diese auch weiter. Gott sei uns gnädig und nehme die Früchte unserer Fastenzeit mit Wohlgefallen an.
Die Einführungswörter des Priesters zu Beginn der heutigen Liturgie sagen uns: „In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet. Wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. HEUTE (Palmsonntag) beginnen wir mit der ganzen Kirche die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn“. Diese Woche ist deshalb eine besondere liturgische Woche, geprägt mit einmaliger Feier unseres Glaubens. Die Vorbereitungszeit ist vorbei. Wir beginnen das jährliche Hochfest unseres Heils.
In dieser Heiligen Woche treten wir in die Geheimnisse unseres Herrn Jesus Christus ein. Wir nehmen teil an seinem Leiden, Tod und seiner Auferstehung. Wir sind eingeladen, die biblischen Texte mit Aufmerksamkeit zu lesen; auch zu Hause. Das Wort Gottes wird uns begleiten, die letzten Tage des irdischen Lebens Jesu zu betrachten, damit wir auch sein Leiden miterleben können: Die Verachtung, Verspottung, ungerechte Festnahme, falsche Zeugen, brutale Schläge, verraten und verlassen sowie seine Ängste und Schande! Doch wird ER uns auch lehren, wie wir uns verhalten sollten in ähnlichen Situationen unserer Zeit: mit seiner Geduld und seinem Schweigen; seinem Gebet und seinem Vertrauen auf Gott, mit seinem erleuchtenden Augenblick und tröstender Worte. Unsere Augen und Herzen werden mehr geöffnet und bereit sein, „Jesus“ beizustehen und zu helfen, der auch noch heute in vielen Menschen gleiche Dinge erleidet (Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Matt 25:40 EIN).
Gleichzeitig werden wir Menschen begegnen, die uns herausfordern, diese Extra-Wege zu gehen, um anderen zu helfen, deren Menschenwürde und Rechte verachtet werden. Wir treffen die mutigen Frauen bei der Kreuzigung und dem Begräbnis Jesu (Matt 27:61; Joh) oder den Mann von Arimathäa namens Josef (Matt 27:57//Joh 18:38) der den Leichnam Jesu geholt hat und ihn in seinem teuren Grab begraben hat. Wir werden sehen, wie Nikodemus seine Ängste überwunden hat (ref.Joh 3:1-2//18), und eine Mischung aus Myrrhe und Aloe brachte, etwa 100 Pfund. Mit den anderen Begleitern nahmen sie den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist (Joh 19:39-40 EIN). Dies sind großartige Beispiele der Jünger Christi, auch für uns heute.
In dieser Heiligen Woche feiern wir mit der ganzen Christenheit die Heiligen Quellen unseres Glaubenslebens: Die Heiligen Öle für die Sakramente der Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung werden geweiht, die Gründung des Priestertums Christi und der Heiligen Eucharistie werden am Gründonnerstag gefeiert, das Wasser für die Heilige Taufe wird in der Auferstehungs-Liturgie gesegnet wie auch unsere Osterkerzen, die uns ständig daran erinnern werden, daß Christus das Licht der Welt ist (Joh 8:12). Diese Heilige Woche ist die Quelle des Lebens aller Gläubigen.
Wenn wir Jesus zu Hause huldigen als unseren RETTER (………“Hosanna“ – dem die Macht der Erlösung gehört …. in der Höhe!) lasst uns Gott unserem Vater danken für unsere Gemeinschaft mit Jesus durch die Kirche! Jesus rettet uns auch heute und alle Tage bis in Ewigkeit.
Lasset uns beten:
Allmächtiger Gott und ewiger Vater, am heutigen Tag huldigen wir Christus in seinem Sieg. Erhöre unser Gebet und beschütze uns, denn wir setzen unsere ganze Hoffnung auf Dich. Hilf uns, daß wir Christus auf dem Weg des Leidens nachfolgen und an seiner Auferstehung Anteil erlangen. Versöhne uns durch das einzigartige Opfer unseres Herrn Jesus Christus. Gib uns die Gnade, das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen. Amen.
Von P. (Dr.) Raphael Benuyenah Schueller, Pastor