Am Freitagabend habe ich vor dem Fernseher gesessen. Auf der ganzen Welt haben Katholiken mitverfolgt, wie Papst Franziskus von 18 bis 19 Uhr vor dem menschenleeren Petersplatz einen Gottesdienst gefeiert hat. Es war eine beklemmende Atmosphäre. Und doch bin ich froh und dankbar, dass ich diesen Gottesdienst miterlebt habe.
In seiner Predigt auf den Stufen des Petersdoms forderte der Papst die Gläubigen auf, die Angst zu überwinden und Stärke aus dem Glauben zu schöpfen. Mir hat besonders gefallen, wie der Papst – ausgehend von der Erzählung vom Sturm auf dem See im Markusevangelium – deutlich gemacht hat, dass das gläubige Vertrauen auf Gott ganz viel bewirken kann:
„Der Anfang des Glaubens ist das Wissen, dass wir erlösungsbedürftig sind. Wir sind nicht unabhängig, allein gehen wir unter. Wir brauchen den Herrn so wie die alten Seefahrer die Sterne. Laden wir Jesus in die Boote unseres Lebens ein. Übergeben wir ihm unsere Ängste, damit er sie überwinde. Wie die Jünger werden wir erleben, dass wir mit ihm an Bord keinen Schiffbruch erleiden. Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns widerfährt, zum Guten zu wenden, auch die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.“
Setzen wir in dieser bedrängenden Zeit unsere Hoffnung auf den Herrn. Das wird uns bei allem Schweren, mit dem wir fertigwerden müssen, doch Gelassenheit und Geduld schenken.
von Pfarrer Martin Klüsener