„Alles geht vorbei!“
Es war einmal ein König, der eines Tages alle seine Berater zu sich rief und ihnen von einem Traum erzählte:
„Ich träumte von einem Ring, der höchst ungewöhnlich war. Er hatte die Fähigkeit, mich von einem Moment auf den anderen fröhlich zu stimmen, auch wenn ich traurig war. Allerdings stimmte er mich immer auch ein bisschen traurig, wenn ich fröhlich war. Solch einen Ring will ich haben!“
Keiner der klugen Menschen wusste einen Rat.
So rief man den weisesten der Weisen und schilderte ihm die Sache.
Der dachte einen Moment nach, griff dann nach einem einfachen goldenen Ring und ließ folgende Worte eingravieren: „Alles geht vorbei!“
Im Angesicht der derzeitigen Situation müssen wir uns diesen Satz immer wieder vor Augen führen: „Alles geht vorbei!“
Wir wissen zwar nicht wann, und wir wissen auch nicht welche Auswirkungen diese Zeit des Stillstands des allgemeinen Lebens hat, aber wir wissen – es geht vorbei.
Viele von uns tragen einen Ring an den Händen – manche als Zeichen der Verbundenheit mit einem anderen Menschen. Es gibt auch Ringe, die als Solidaritätszeichen getragen werden und andere wieder als reinen Schmuck. Bei dem Blick auf unseren Ring können wir uns die Inschrift des Ringes des Königs immer wieder vor Augen führen. „Alles geht vorbei!“
Und es geht nicht einfach so vorbei. Wir dürfen uns bewusst machen, dass wir in dieser für viele sehr schwierigen Zeit getragen und begleitet werden, von dem Gott, der uns die Zusage gemacht hat: „Ich bin bei euch alle Tage!“
Ich möchte meinen Gedanken mit einem Zitat von Alfred Delp schließen: „Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt!“
Gebetsimpuls von Pastoralreferentin Karin Schmeing