Eine berührende vorweihnachtliche Stunde mit wohlklingenden Kompositionen aus vier Jahrhunderten haben die Besucher des festlichen Konzerts am dritten Advent in der St.-Georg-Kapelle in Göttingen erlebt. Erstmals in dem eigens stimmungsvoll illuminierten Gotteshaus zu Gast war der Männergesangverein „Lyra“ Wadersloh unter der Leitung von Kantor Johannes Tusch. Dieser hatte unter dem Motto „Tochter Zion, freue dich“ ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das mit Chor- und Orgelmusik zunächst die bei Lukas überlieferte Verkündigung durch den Erzengel Gabriel thematisierte. Dabei wussten die von den Solistinnen Ulrike Haselhorst und Brigitte Hesse-Schmidt unterstützte „Lyra“ die Besucher ebenso zu fesseln wie Johannes Tusch mit virtuosem Spiel an der Orgel. Unter anderem erklangen das „Ave Maria, gratia plena“ von Cesar Franck und „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ von Johann Sebastian Bach.
Auch im zweiten, der Ankunft des Königs gewidmeten Teil des bewegenden Konzerts erfüllten lyrische Pianostellen die Kapelle ebenso mit Wohlklang wie mächtige Fortissimo-Passagen. Den durch Kesselpauken verstärkten königlichen Kompositionen wie „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“ von Christoph Willibald Gluck und „Tochter Zion, freue dich“ von Georg Friedrich Händel schlossen sich musikalische Stimmungsbilder der Heiligen Nacht an. Die auf französische, deutsche und russische Melodien aufgebauten und von der „Lyra“ inbrünstig vorgetragenen Lieder brachten Weihnachten den Zuhörern emotional ein Stück näher, nicht nur als der Chor musikalisch Glocken zum Klingen brachte. Folgerichtig gipfelte das Adventskonzert in dem bekannten und klangprächtigen Chorsatz „Menschen, die ihr wart verloren, lebet auf, erfreuet euch“. Dass die engagierten „Lyra“-Sänger und die Solistinnen sowie Pianist und Leiter Johannes Tusch mit ihren überzeugenden Vorträgen die Gäste erreicht und bewegt hatten, zeigte der herzliche Beifall am Ende des ansprechenden Programms. Umrahmt worden waren die musikalischen Darbietungen von einem Adventsgedicht von Matthias Claudius zu Beginn und weihnachtlichen Versen von Joseph von Eichendorf zum Schluss.