Wadersloh (pbm/acl). Schon von weitem zog die Pfarrkirche St. Margareta in Wadersloh die Blicke auf sich: Stimmungsvoll illuminiert, mit dem Schriftzug „Ihr seid das Licht“ auf die Außenmauer projiziert, machte sie auf ihren eigenen Geburtstag aufmerksam. Nach einem großen Konzert am vergangenen Sonntag feierte das Dorf am 10. Oktober den Höhepunkt des 125. Kirchweihfestes. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Regionalbischof unter anderem für das Kreisdekanat Warendorf, feierte in der Pfarrkirche einen festlichen Gottesdienst, der vom Kirchenchor und einem Bläserensemble unter der Leitung von Dr. Elena Potthast-Borisovets musikalisch gestaltet wurde. Farbige Strahler in verschieden Ecken der Kirche tauchten den gesamten Raum in ein stimmungsvolles Licht.
Für ein festliches Bild sorgten neben zahlreichen Bannerabordnungen auch die Messdienerinnen und Messdiener: Erstmals waren alle Wadersloher Messdiener gleichzeitig im Einsatz. Neben Weihbischof Zekorn standen auch Pfarrer Martin Klüsener, Pastor Matthäus Manthottathil und Diakon Antonius Baukmann am Altar.
„Dieses Gebäude ist kein Wohnhaus, kein Museum, kein Veranstaltungsraum, sondern das Haus Gottes auf Erden“, sagte der Weihbischof in seiner Predigt. „Diese Kirche ist ein Zeichen dafür, dass Gott bei uns ist und er lädt uns ein, bei ihm zu sein.“ Gleichzeitig sei die Kirche ein geschützter Raum für Stille. „Wir brauchen in unserem Leben Stille, in der unsere Seele ruhig werden kann, in der auch das hochkommen kann, was im Alltag oft keine Chance hat uns zu bewegen“, erklärte Zekorn. Ob Taufen, Erstkommunionen oder Hochzeiten, Beerdigungen oder stille Bitten verbunden mit dem Anzünden einer Kerze – unzählige schöne, aber auch schwere Momente habe es in den vergangenen 125 Jahren in St. Margareta gegeben. „Diese Kirche ist ein Bild für uns als lebendige Gemeinschaft“, verdeutlichte der Weihbischof. Er wies dabei auch darauf hin, dass es bei so vielen unterschiedlichen Steinen nicht verwunderlich sei, dass es in der Kirche manchmal auch zu Spannungen kommen könne. „Doch alle, die hier ein- und ausgehen, sind durch Jesus Christus miteinander verbunden.“
Im Kirchenbau gebe es dafür das schöne Bild des Schlusssteins im Gewölbe, der alle Steine zusammenhalte. „Genauso hält Christus uns zusammen. Als Kirche sind wir umso vitaler, je mehr wir alle mit unseren unterschiedlichen Ansichten uns an Christus als die Mitte halten“, betonte Zekorn. Eine solche Mitte sei auch für die Gesellschaft unverzichtbar. „Es gibt immer weniger Gespräche, dafür immer mehr Hass, beispielsweise im Internet“, sagte er. Der Weihbischof ermutigte zu einem neuen Dialog in der Gesellschaft „über das, was uns bei allen Unterschieden verbindet“. Der Weihbischof wünschte den Gläubigen, dass die Pfarrkirche St. Margareta als Mitte des Dorfes den Zusammenhalt untereinander fördere und so das menschliche Leben bereichere.
Bildergalerie: Festgottesdienst zum 125. Kirchweihfest der Pfarrkirche St. Margareta
Text: PM Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann, Fotos: B. Brüggenthies