Münster (pbm/sk). „Der Sonntag trägt für viele Menschen sehr zur Qualität ihres Zusammenlebens bei. Das gilt ungeachtet aller Veränderungen, die es heute gibt. Wir brauchen den Sonntag als einen Tag der gemeinsamen Unterbrechung im Alltag. Von freien Sonntagen sollten daher möglichst wenig Ausnahmen gemacht werden; der Schutz des Sonntags sollte grundsätzlich erhalten bleiben.“ Das hat Weihbischof Dr. Stefan Zekorn am 28. Oktober in Münster betont. Der Weihbischof äußert sich vor dem Hintergrund eines Bürgerentscheids, der am 6. November stattfinden wird Dabei können die Bürgerinnen und Bürger Münsters entscheiden, ob ein Beschluss des Stadtrates weiter Gültigkeit haben soll, in dem mehrere verkaufsoffene Sonntage genehmigt wurden.
Weihbischof Zekorn macht deutlich, dass es in der Stadt Münster über diese Frage seit Wochen eine kontroverse Diskussion gebe. Zwar respektiere er die Meinung etwa der Münsteraner Kaufleute, die am Beschluss des Stadtrates festhalten wollten. „Allerdings ist der Schutz des Sonntags in unserem Grundgesetz und auch in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung aus gutem Grund verankert. Der Sonntag wird hier anerkannt als Tag der Arbeitsruhe, der Erholung, der ‚seelischen Erhebung‘ und auch der Gottesverehrung. Von daher darf er nicht immer mehr zu einem normalen Werktag werden. Das gilt, obwohl natürlich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – gerade die, die für andere Menschen da sind – auch sonntags arbeiten müssen. Wir sollten das aber nicht in einem schleichenden Prozess zur Regel für alle machen“, sagt der Weihbischof.
Der Sonntag habe weiterhin für viele Menschen eine bleibende positive Bedeutung, insbesondere in der gemeinsamen freien Zeit für Familien, Freunde und Nachbarn, in der Gewährleistung eines wiederkehrenden Rhythmus‘ von Arbeit und Ruhe, im Innehalten „und für mich und für viele andere als Christen auch im Gottesdienst und im Gebet“. Der Weihbischof lädt die Münsteranerinnen und Münsteraner ein, den Bürgerentscheid zu nutzen, um in ihrem Umfeld über den Sonntag und seine Bedeutung für das Zusammenleben zu sprechen: „Und gehen Sie dann zum Bürgerentscheid und machen von der Möglichkeit der direkten Demokratie Gebrauch!“, ruft Weihbischof Zekorn zur Teilnahme auf.
Quelle: Pressemitteilung / Bischöfliches Generalvikariat Münster
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