Der Pfarreirat der Pfarrei St. Margareta hat in seiner letzten Sitzung dafür plädiert, eine Gemeindepartnerschaft mit einer katholischen Pfarrei in der „3. Welt“ einzugehen. Als Partnergemeinde kommt eine Gemeinde aus dem Bistum Damongo in Nordghana in Betracht. Der Pfarrer dieser Gemeinde, Father Sylvester, war Ende August zu Besuch in unserer Pfarrei. Bei dem Treffen im Pfarrheim in Bad Waldliesborn ging es vor allem um ein gegenseitiges Kennenlernen und erste Überlegungen, wie die zukünftige Partnerschaft gestaltet werden könnte. Den Abschluss des Besuchs bildete eine Abendmesse, die Father Sylvester und eine Musikgruppe aus der afrikanischen Gemeinde in Bielefeld mitgestalteten.
Quelle: Die Glocke, Ausgabe vom 30. August 2016, Beitragsbild: I. Rothfeld
Interview mit Pfarrer Klüsener über die Gemeindepartnerschaft
Wie kam es zu der Idee, eine Gemeindepartnerschaft aufzubauen?
Wer das Evangelium kennt, kommt schnell auf die Erkenntnis: Kirchliches Handeln muß sich insbesondere den Armen zuzuwenden. Die Kirche muß deshalb auch ein Werkzeug der weltweiten Solidarität sein. Fundamentale christliche Werte sind z. B. das Engagement für weltweite Gerechtigkeit und Solidarität mit Hilfsbedürftigen. Eine Partnerschaft mit einer Pfarrei in der „3. Welt“ kann vor Ort deutlich machen, dass uns als Pfarrei diese Werte wichtig sind und dass wir sie auch leben. Die Partnerschaft passt auch zu den Leitsätzen, die im lokalen Pastoralplan erarbeitet worden sind.
Warum gerade mit dieser Gemeinde aus Damongo? Wie kam der Kontakt mit Father Sylvester zustande?
Da auf Bistumsebene seit fast 3 Jahrzehnten eine Partnerschaft mit der Kirchenprovinz Tamale in Nordghana besteht, kam der Gedanke auf, eine Partnergemeinde in Nordghana zu suchen. Father Sylvester war bis vor kurzem Pfarrer einer Pfarrei, die bereits eine Partnerschaft mit der Pfarrei St. Dionysius Nordwalde eingegangen ist. Da ich mit dem Pfarrer von Nordwalde befreundet bin, habe ich davon gehört, dass Father Sylvester von seinem Bischof in die Pfarrei St. Francis Xavier in Yapei versetzt worden ist und jetzt auf der Suche ist nach einer Partnergemeinde für seine neue Pfarrei.
Was verspricht sich die Pfarrei von dieser Partnerschaft?
Ein Ziel ist, auf diese Weise solidarische Gemeinschaft mit unseren Schwestern und Brüdern in anderen Erdteilen deutlich zu machen. Nach der Zusammenlegung der fünf ehemals eigenständigen Gemeinden zu der einen Pfarrei St. Margareta soll durch das gemeinsame Partnerschaftsprojekt auch die Zusammengehörigkeit der fünf Gemeindeteile verdeutlicht werden und das gemeinsame Profil der Pfarrei gestärkt werden.
Hat es so eine ähnliche Kooperation schon einmal gegeben?
In den fünf Orten der Pfarrei gibt es bereits einzelne Kontakte in die „3. Welt“, aber eine offizielle Partnerschaft auf Gemeindeebene hat es in keiner der ehemals eigenständigen Gemeinden gegeben. Eine solche Partnerschaft wäre also etwas ganz Neues.
Bei der Veranstaltung am Sonntag sollen Ideen gesammelt werden, wie die Partnerschaft gestaltet werden soll. Was ist da alles denkbar?
Eine Partnerschaft zwischen Pfarreien lebt vor allem vom Austausch und von gegenseitigen Besuchen. Als Pfarrei können wir in unserer zukünftigen Partnerpfarrei viele Projekte auch finanziell unterstützen: z.B. mit Erträgen aus der Sternsingeraktion. oder durch das Geld, das die Gläubigen entrichten, wenn sie eine Messe bestellen. Das geht ja sowieso immer zum ganz großen Teil in die ‚3. Welt‘. Unsere Pfarrei unterstützt immer schon die Kirche in den Entwicklungsländern, aber besonders schön ist es doch, wenn man durch eine Partnerschaft genau weiß, wohin das Geld fließt und wem es wie zugutekommt. Die Region in Nordghana ist eine sehr unterentwickelte Region mit vielen Kindern. Für die wollen wir was tun. Ein Leitungsteam, das aus sechs bis acht Personen besteht, könnte gegründet werden, um die Partnerschaft maßgeblich voranbringen.
Quelle: Die Glocke, Ausgabe vom 30. August 2016, Beitragsbild: I. Rothfeld
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